Cover Interpretation zwischen Praxis und Ästhetik

Juri Giannini: Interpretation zwischen Praxis und Ästhetik. Hans Swarowsky als Übersetzer von Opernlibretti, Wien: Hollitzer Verlag, 2020 (Musikkontext 13), 312 S., 17,5 x 24 cm, Deutsch, Hardcover

ISBN 978-3-99012-786-5 (hbk) € 50,00
ISBN 978-3-99012-787-2 (pdf) € 49,99

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Juri Giannini

Interpretation zwischen Praxis und Ästhetik

Hans Swarowsky als Übersetzer von Opernlibretti

Der Dirigent und Musikpädagoge Hans Swarowsky hat fast sein ganzes Arbeitsleben lang auch Opernlibretti übersetzt. Dieser Band behandelt die Verzahnung der ästhetischen und der praxisbedingten Dimension einer Übersetzung als konstitutives Moment der musikalischen Interpretation und thematisiert das übersetzerische Handeln Swarowskys in musikgeschichtlichen, kulturhistorischen, politischen und biographischen Zusammenhängen. Als Beispiele dieser kontextuellen Felder werden u.a. die Praxis an den Theatern des deutschsprachigen Raums im 20. Jahrhundert, die Verlagsarbeit, die Interpretationsästhetik der Wiener Schule und die Arbeitsbedingungen während des Nationalsozialismus untersucht.

Informationen zur Reihe Musikkontext

 

„Juri Giannini hat damit ein Buch vorgelegt, das nicht bloß der professionelle Benützer
mit Gewinn zur Hand nimmt. Er erfährt darin nämlich manche neuen Fakten und darf
eine geradezu ‚erschöpfende‘ Bibliographie nützen, die sogar unveröffentlichte
Diplomarbeiten verzeichnet. Auch der neugierige Opernfreund wird nicht durch
überzogenen Fachjargon strapaziert und als Leser überfordert. Er erfährt vielmehr
in reichem Ausmaß die Daten und Taten eines nicht unumstrittenen, aber jedenfalls
bemerkenswerten und originellen Vertreters des Wiener Musiklebens in der Nachkriegszeit.“
(Oswald Panagl, Stretta, Februar 2021)

Rezension im Journal ATeM (Marco Agnetta, 5,1 | 2020)

INHALT

Vorwort der Herausgeberin

 

1. Anstelle einer Einleitung: Musikwissenschaftliche und musikgeschichtliche Zugänge zur Opernübersetzung

 

2. Ästhetik und/oder Praxis: Ein Blick in die Quellen

2.1. Hans Swarowsky äußert sich theoretisch (nicht)

2.2. Zur Kategorie der Sangbarkeit (Singbarkeit)

2.3. Die Unantastbarkeit des musikalischen Textes

 

3. Übersetzungen im/als Kontext: Welche Musikgeschichte(n) ließe(n) sich erzählen?

3.1. Status quo um 1930

    Übersetzen im Zeichen der Zeit

3.2. Swarowsky als Übersetzer in Nationalsozialismus

    Gera – Hamburg – Berlin – Zürich

    „Soll M[ünchen] zur führenden Opernbühne gemacht werden?“

    „Der Interpret hat sich seiner eigenen komplexen Gegenwärtigkeit zu
    entziehen“

    „Lebensgeschichtliche Prägung“

    ‚Treu‘ gegenüber wem oder was?

    „Damit wird das Ziel eines ‚treuen‘ oder ‚äquivalenten‘ Translats
    einmal mehr als Fiktion entlarvt“

    Konzessionen an die Umstände?

3.3. Globalisierung nach 1945: Opernübersetzungen für Verlage

    Das Scheitern an Mozart

    Anhang (HSN 152)

    Wer sind die idealen AdressatInnen von Opernübersetzungen in
    Verlagseditionen?

    Die Stilkommission der Wiener Musikakademie

 

4. Übersetzen als (musikalische) Interpretation

    „[A]ls ich von dem neuen Ur-Orfeo sprach […]“

    Eine mögliche Antwort auf die Frage nach der ‚Treue‘ im
    Musiktheater: Swarowskys ‚Orfeo‘

    ‚Orfeo‘-Traditionen

    Übersetzen und Interpretation I

    ‚Retuschen‘ in der Interpretation

    Ein Vergleich: Swarowsky und Felsenstein

    „Doch einen Autor ,besser verstehen [wollen], als er sich selbst
    verstand‘, ist ein riskanter Akt.“

    Was für ein Übersetzer war Swarowsky?

    Zur Komplexität der interpretatorischen Dimension: Übersetzen und
    Interpretation II

    P. S.: Übersetzen als irrationale Handlung

 

Abkürzungen

 

Verzeichnis der Abbildungen

 

Register der Übersetzungen von Hans Swarowsky

    Veröffentlichte Übersetzungen

    Unveröffentlichte Übersetzungen

    Übersetzungen (vermutliche) ohne Quellen

    Übersetzungen in audiovisuellen Quellen

 

Sekundärliteratur