Cover Anton Stadler: Wirken und Lebensumfeld des „Mozart-Klarinettisten“

Harald Strebel: Anton Stadler. Wirken und Lebensumfeld des „Mozart-Klarinettisten“. Fakten, Daten und Hypothesen zu seiner Biographie, Wien: Hollitzer Verlag, 2016, 1380 S., 17,5 x 24,5 cm, Deutsch, gebunden, 2 Bände im Schuber

ISBN 978-3-99012-367-6 (hbk) € 198,00
ISBN 978-3-99012-368-3 (pdf) € 179,99
ISBN 978-3-99012-369-0 (epub) € 179,99

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Harald Strebel

Anton Stadler: Wirken und Lebensumfeld des „Mozart-Klarinettisten“

Fakten, Daten und Hypothesen zu seiner Biographie

Der Wiener Klarinettist Anton Paul Stadler (1753–1812) ist den meisten Musikliebhabern nur im Kontext mit Mozarts singulären Klarinettenwerken ein Begriff. Wer aber war dieser ehemals berühmte, den Komponisten inspirierende und diesem freundschaftlich verbundene Virtuose und Freimaurerbruder?
Geboren in Bruck an der Leitha als Sohn eines Schusters, verlief Stadlers Leben entlang einer in Wien kulturhistorisch faszinierenden, zugleich aber von napoleonischen Kriegswirren geprägten Epoche. Anton und sein nicht minder begabter Klarinettisten-Bruder Johann Nepomuk (1755–1804) dürfen für sich beanspruchen, sowohl zahlreiche Werke Mozarts als auch anderer Komponisten erstmals gespielt zu haben. Deren Namens-Galerie ist eindrücklich: Anfossi, Beethoven, Cartellieri, Cherubini, Cimarosa, Dittersdorf, Druschetzky, Eberl, Eybler, Gyrowetz, Haydn, Hoffmeister, Hummel, Koželuch, Krommer, Martín y Soler, Paër, Paisiello, Righini, Salieri, Seyfried, Spontini, Süßmayr, Vanhal, Weigl, Woelfl, Anton und Paul Wranitzky.
Dass die Stadler-Brüder als Hof- und Theater-Musiker alle Genannten persönlich kannten, ist so faszinierend, da den heutigen Musikrezipienten nur indirekte Zeugnisse ein mehr oder minder „wahres“ Lebensbild der Zeitgenossen vermitteln.
Auf der Grundlage jahrelanger Forschungsarbeit beleuchtet der Autor, selbst Klarinettist, ungewöhnlich kenntnisreich und kritisch das musikalische und persönliche Umfeld Anton Stadlers: Eine Vita, gleichermaßen geprägt von künstlerischen Höhepunkten und bitteren wirtschaftlichen Nöten. Eine Fülle bislang unbeachteten oder neu erschlossenen Quellenmaterials ermöglicht dabei unzählige Neuerkenntnisse und Richtigstellungen, unter anderem zu wichtigen Wiener Holzblasinstrumentenmachern, zur damaligen Wiener Konzert- und Theaterpraxis und den Musikerkollegen der Brüder Stadler.

 

Verleihung der Ehrendoktorwürde an Harald Strebel am 24. April 2021

 

INHALT

Band I

  • Vorwort
  • Dank
  • Herkunft und Vorfahren
  • Schulwesen und Musikunterweisung zur Zeit der Jugendjahre Anton und Johann Stadlers, deren denkbare „Lehrmeister“ und erste Konzertauftritte
  • Anton und Johann Stadler als „herrschaftliche Kammerdiener und Musici“ und die Funktionen adeliger Haus- und „Diener“-Kapellen
  • Erste Orchesterdienste als Theatermusiker der in Diensten des Grafen Karl Joseph von Palm-Gundelfingen stehenden Stadler-Brüder. Anton Stadlers Trauung und die Familie des „Magnetiseurs“ Dr. Franz Anton Mesmer
  • Mozarts Niederlassung in Wien und die Bekanntschaft mit den Stadler-Brüdern
  • Das Gesuch der Brüder Stadler um Anstellung am Oettingen-Wallerstein’schen Hof: ein „Schachzug“ der Wilhelmine Gräfin Thun als „Wink“ an den Kaiser?
  • 1782: Verpflichtung der Brüder Stadler als Orchestermusiker der Hoftheater und zur Kaiserlichen Harmoniemusik
  • Anton und Johann Stadler als Spieler des „Cor anglais“
  • Abschweifung I: Der Logenbruder Anton Stadler und sein freimaurerisches Umfeld – Das kaiserliche Freimaureredikt oder: Die Konsequenzen für die Logen Anton Stadlers und Mozarts – Freimaurerische Abkürzungen – Freimaurerisches Glossar – ANHANG I: Johann Pezzl, Schatten und Licht. Epilog zu den wienerischen Maurerschriften – ANHANG II: Biographische Miszellen zu Freimaurern um Anton Paul Stadler und W. A. Mozart in den Wiener Logen
  • Der angebliche Prager Besuch Anton Stadlers (vulgo „Nàtschibinìtschibi“) 1787 mit Mozart. Konzert- und Theater-Ereignisse im Vorfeld des Türkenkrieges
  • 20. Februar 1788: Auftritt Anton Stadlers mit der von Theodor Lotz verfertigten „Baß-Klarinet neuer Erfindung“
  • Abschweifung II: Biographische Notizen zum „k.k. privilegierten musikalischen Holzblasinstrumentenmacher“ und „Meister der Thon-Kunst“ Theodor Lotz
  • Das Instrumentarium der Stadler-Brüder aus der Werkstatt von Lotz
  • Die Epoche von 1788 bis 1791
  • … das einzige Mittel, seine ökonomischen Sachen in Ordnung zu bringen“. Stadlers grosse Konzertreise 1791 bis 1796
  • Abschweifung III: „Eine der merkwürdigsten Erscheinungen der Musikwelt …“. Jacob Scheller, Konzertpartner Anton Stadlers in Hamburg
  • „… daß der klarinettist Anton Stadler die Entlaßung verdiene“ oder: Die Konsequenzen einer mehrwöchigen Urlaubsüberschreitung
  • 1796: Wiederaufnahme von Anton Stadlers Tätigkeit als Erster Klarinettist an den Hoftheatern
  • Abschweifung IV: Heinrich Joseph Baermann in Wien (1813)
  • Joseph Eyblers Klarinettenkonzert: Für Anton oder Johann Stadler?
  • Abschweifung V: Beethoven und die „Koexistenz“ der Klarinettisten Anton und Johann Stadler, Franz Joseph Bähr und Joseph Friedlowsky
  • Die Jahre nach 1798: Kulturelle, private und öffentliche Ereignisse im Zeichen des österreichischen Patriotismus
  • Abschweifung VI: Das Pensionsgesuch von Johann Martin Rupp, „Primeur“-Hornist der Kaiserlichen Harmoniemusik und beim Hoftheater. Eine paradigmatische Dokumentation
  • Wiedererrichtung der Kaiserlichen Harmoniemusik. Erste „Auflösungserscheinungen“ bei der Hoftheater-Unternehmungs-Gesellschaft. Pekuniäre „Engpässe“ Anton Stadlers und dessen „hungarischer Csakan
  • 1809: Tod Paul Wranitzkys – Johann Georg Albrechtsbergers – Joseph Haydns. Künstlerische „Spektakel“ um Johann Joseph Beer, Beethoven, Iwan Müller. Bildung einer österreichischen Landwehr. Neuerlicher Krieg mit den Napoleonischen Armeen
  • 1810: Turbulenzen um die Hoftheater. Neuregelung und Trennung der Spielorte. Aufführungen von deutschem Schauspiel im „Nazionaltheater nächst der Burg“, Oper und Ballett im „Theater nächst dem Kärntnerthor
  • Domizil und Sterbeort Anton Stadlers 1812 „… im Afterbestand bey der Jgfr. Friederika Kebel
  • Marginalien zu den letzten Lebensjahren von Anton Stadlers Witwe Franziska und ihrem Bruder Ludwig Bichler
  • Biographisches zu Anton Stadlers Söhnen Johann Michael und Carl Anton
  • Anton Stadlers „Klarinettisten“-Bruder Johann Nepomuk Stadler und seine „äußerst dürftigen Umstände
  • Anton Stadlers pädagogisches Wirken
  • ANHANG: Stadlers Musikerkollegen namens „Griesbacher“ und deren notorische Verwechslung

Band II

  • Zeittafel zur Vitae und dem Lebensumfeld Anton Stadlers
  • Allgemeine Anmerkungen zur Text-Edition in Band I und II
  • Genealogie zu Stadler-Familien: Geburts-, Tauf-, Hochzeits- und Sterbe-Matriken
  • Allgemeine Dokumente zu Anton Stadlers Familien- und Lebensumfeld und seinem künstlerischen Wirken in chronologischer Folge [1–105]
  • Administrative Dokumente 1791–1797 zum Konzertreise-Urlaub Anton Stadlers: Gesuchschreiben, Stellungnahmen, Verfügungen, Protokolle [106–155].
    Bemerkungen zum generellen Abwicklungs- und Entscheidungs-Verfahren am Wiener Hof bei Bittschriften („Gesuche“/„Suppliken“/„Petitionen“/„Anlangen“/„Eingaben“)
  • Dokumente zu Anton Stadlers Söhnen Johann Michael (* 1787, † 1815) und Carl Anton (* 1791, † nach 1826) [156–176]
  • Dokumente zum Familienumfeld und künstlerischen Wirken Johann Nepomuk Stadlers (1755–1804) [177–231]
  • Dokumente: Die Verlassenschafts-Abhandlungen nach Sophia Stadler (1790) [232], Elisabeth Stadler (1811) [233], Anton Paul Stadler (1812) [234a–f], Johann Michael Stadler (1815) [235], Franziska Eleonora Stadler (1817) [236], Barbara Bichler (1802) [237] und Ludwig Bichler (Pichler) (1826) [238]
    Allgemeine Bemerkungen zu den Wiener Verlassenschaftsabhandlungen
  • Dokumente und Neuerkenntnisse zu Anton Stadlers mysteriöser „Wohnungspartnerin“ Friderika Koebel (Köbel) [239–251]
  • Nachweisliche und angebliche Wohnungen der Klarinettisten-Brüder Anton Stadler und Johann Stadler und ihrer Familienangehörigen in Wien und deren Vororten
  • Anton Stadlers „Musick Plan“ zur Gründung einer Musikschule in Keszthely
  • Übersicht der Kompositionen Anton Stadlers
  • Die Werke Mozarts mit Klarinetten und Bassetthörnern
  • Klarinetten-, „Bassettklarinett“- und Bassetthorn-Werke von Wiener Komponisten für die Brüder Stadler
  • Kurzbiographien über Klarinettisten im Umfeld Wiens zu Lebzeiten der Brüder Stadler
  • Paralipomena, Neuerkenntnisse und Richtigstellungen zu Wiener Holzblasinstrumentenmachern und deren denkbare Instrumentenverfertigung für die Brüder Stadler

Anhang Band II

  • Literatur- und Abkürzungs-Verzeichnis Band I und Band II
  • Verzeichnis zu Archivalien, Primär- und Sekundär-Quellen
  • Abkürzungen und Siglen
  • Land- und Seekarten/Historische Stadtpläne
  • Personenregister Band I und Band II

 

 

"Harald Strebel's biography of Anton Stadler [...] is likely to set the standard for decades to come" (The Clarinet, Vol. 45, No. 1, December 2017)

"For any future author who deals with Mozart and Stadler there is simply no way to ignore Strebel's superb publication. It is warmly recommended to all clarinet players, music lovers, and individuals interested in history." (Thomas Reil, NAMIS, Vol. 47/3 Winter 2018)