Cover Von Fidelio zu Parsifal

Oswald Panagl: Von Fidelio zu Parsifal. Spielarten und Stationen des Musiktheaters im 19. Jahrhundert, Wien: Hollitzer Verlag, 2023, 364 S., 17 x 24 cm, Deutsch, Hardcover

ISBN 978-3-99094-020-4 (hbk) € 45,00
ISBN 978-3-99094-021-1 (pdf) € 44,99

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Oswald Panagl

Von Fidelio zu Parsifal

Spielarten und Stationen des Musiktheaters im 19. Jahrhundert

Das Angebot der musikalischen Bühne im 19. Jahrhundert erstaunt und überwältigt zugleich: So unterschiedliche Gattungen wie Grand opéra und Opéra comique, Spieloper wie Bühnenweihfestspiel, dazu russisches musikalisches Volksdrama und französisches Drame lyrique, deutsche Romantik und italienischer Verismo finden in diesem Zeitraum ihren geistigen Ort und emotionalen Sitz. Dahinter stehen Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Carl Maria von Weber, Gioachino Rossini, Jacques Offenbach, Georges Bizet, Ruggero Leoncavallo, Giuseppe Verdi oder Richard Wagner sowie weit- und weltbekannte Werke wie Fidelio und Freischütz, Barbier von Sevilla und Hoffmanns Erzählungen, Carmen und La Traviata, Pagliacci und Parsifal.

Dieser Band vereint Essays und Studien Oswald Panagls zu Komponisten und Werken des 19. Jahrhunderts mit Untersuchungen zu übergreifenden Themen wie der Dialektik von Gut und Böse, dem Kerker als dramatischem Ort, dem Topos des edlen Räubers oder Sevilla als heimlicher Opern-Metropole.
 

Ein Lesebuch, ein Nachschlagewerk, ein Kompendium,
vor allem aber: ein Lesevergnügen - all das ist Oswald Panagl neues Opus.
Frank Piontek, deropernfreund.de, 13.02.2024

INHALT

Zum Geleit
Brigitte Fassbaender
Manfred Trojahn

Vorwort

Verdi versus Wagner
Gastessay von Gernot Gruber
 

Ludwig van Beethoven
Fidelio als musikdramatischer Monolith

An der Schnittstelle von Tradition und Fortschritt.
Zur Typologie der Gesangsnummern in Beethovens Fidelio

Rocco und seine Brüder. Figuren, Charaktere und Milieus einer epochalen Oper

„Und die Ketten sind mein Lohn“. Der Kerker als musikdramatischer Ort
 

Carl Maria von Weber
Im Brennpunkt der Romantik

Der Freischütz. Stationen einer Verstörung

„Es war, als hätt’ der Himmel ...“. Die Natur als Spiegel der menschlichen Seele
 

Gustav Albert Lortzing
Zu Unrecht im Schatten

Salut für einen Unterschätzten

„Den hohen Herrscher würdig zu empfangen“
Zar Peter der Große als Held der Opernbühne

Wer einen Bock schießt, trifft oft den Esel.
Reh-Aktionen in Lortzings Wildschütz und seinem literarischen Vorbild
 

Friedrich von Flotow
Ein Liebling unserer Grosseltern

Marthas aller Arten ... Eine Hommage zu Ehren eines fast Vergessenen
 

Gioachino Rossini
In allen Sätteln gerecht

Treffpunkt Sevilla

Aus der Asche zum Licht. Notizen zu La Cenerentola

Von der überwindenden Kraft der Liebe.
Zu Rosinis La donna del lago und Gounods Roméo et Juliette

Wechselfälle einer musikalischen Karriere.
Anmerkungen zur Cantata‘ Il Viaggio à Reims

Schöpfung und Erschöpfung.
Zu den späten Jahren von Gioachino Rossini

Der andere Rossini
Gastessay von Gottfried Franz Kasparek
 

Gaetano Donizetti
Belcanto pur

Die erträgliche Leichtigkeit des Seins.
Notizen zu Gaetano Donizettis L’elisir d’amore

Zwischen Ekstase und Psychose.
Italienische Opernromantik auf dem ästhetischen Prüfstand
 

Giacomo Meyerbeer
Grand Opéra

Ein Prophet in seinem Widerspruch. Johann von Leiden als literarische Figur

Meinungen und Urteile über Giacomo Meyerbeer
Gottfried Franz Kasparek befragt Oswald Panagl
 

Hector Berlioz
Realität und Phantasie

Meinungen und Urteile über Hector Berlioz
Oswald Panagl befragt Gottfried Franz Kasparek

Die Dichtung Vergils mit Shakespeares Geist aus den Händen von Gluck.
Die späte Rechtfertigung eines Meisterwerks – Les Troyens
 

Daniel François Auber
Ein Räuber als Titelheld

Von Räubern und anderen Kavalieren.
Auf Spurensuche nach einem literarischen Motiv – Fra Diavolo
 

Jacques Offenbach
Empathie, Ironie und Travestie

‚Das Prinzip Hoffmann‘. Schritte einer Annäherung

Nächtlicher Schwärmer und skuriller Satiriker.
Verwehte Ironiesignale in einer phantastischen Oper

Heimlich geliebt – unheimlich gelacht.
Die allzu menschlichen Götter von Jacques Offenbachs
Orpheus in der Unterwelt im antiken Mythos


Faust und die Folgen

Faustus cantans. Ein deutscher Mythos auf der Opernbühne

Der sogenannte Böse. Spielarten und Wirkungsweisen des Negativen
 

Georges Bizet
Renaissance der Opéra comique

„L’amour est un oiseau rebelle“ – „la carte impitoyable dira toujours la mort!“
Die Dialektik von Liebe und Tod in Georges Bizets Carmen

Georges Bizets Carmen. Wege, Umwege und Irrwege
 

Jules Massenet
Eine andere Goethe-Rezeption

Werthers Leiden – Leiden an Werther
 

Giuseppe Verdi
Der Maestro schlechthin

Zu Gast auf Giuseppe Verdis Galeere. Ein Jahrzehnt wird beleuchtet

Lachen und Weinen. Die Tragödie eines Hofnarren

Zwei Frauenporträts in Verdis Il trovatore

Drei Wege zu Verdis La Traviata

Verfehlter Weg – verwirktes Leben

Im Spannungsfeld von gelebter Realität und literarischem Topos.
Die Halbwelt als Signatur einer Epoche

Adria e Liguria hanno patria commune“
Simon Boccanegra: ein Meisterwerk im Zeichen von
Humanität und Vaterlandsliebe.

„… inventare il vero …“
Giuseppe Verdis Macbeth auf den dramaturgischen
Spuren von „Papa“ Shakespeare

Der Maestro und sein Herold.
Franz Werfel und die Renaissance der ‚mittleren‘ Verdi-Opern

Beziehungsweisen. Aida abseits von Obelisken und Pyramiden
 

Zweierlei Nähe zu Shakespeare
Verdi meets Wagner

Richard Wagner und Othello – Giuseppe Verdi und Otello

Die lustigen Meister von Nürnberg. Sir John und Freund Sachs
 

Richard Wagner
Musikdramatiker und Dichterkomponist

„Hab’ ich nur deine Treue, die Liebe brauch ich nicht“
Der fliegende Holländer

„Könnt ihr der Liebe Wesen mir ergründen?“
Schnittstellen und Tangenten von Kunst und Leben in
Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg

Sixtus Beckmesser. Kanten und Konturen einer Kunstfigur

Rittertugend und Liebeszauber.
Parzival/Parsifal und Rinaldo als Brüder im Geist und Schicksalsgenossen

„Des Heilands Klage da vernehm’ ich“
Wagners Parsifal im Spannungsfeld von Kunst und Religion
 

Parsifal und die Folgen

Im Gefolge von Richard Wagners Parsifal
Ästhetische Spuren – thematische Fährten

Eine Märchenoper auf den Spuren Richard Wagners.
Hänsel und Gretel und der Komponist Engelbert Humperdinck
 

Peter Tschaikowsky, Modest Mussorgski, Alexander Borodin
Russische Oper

Eugen Onegin – A Dandy’s Progress.
Stationen und Wegmarken einer literarischen Figur

Von den dramatischen Tugenden „lyrischer Szenen“.
Notizen und Gedankengänge zur Dramaturgie von Tschaikowskys Eugen Onegin

Verspieltes Leben.
Zu Alexander Puschkins und Peter I. Tschaikowskys Pique Dame

Ein Mensch mit seinem Widerspruch.
Zu den späten Schaffensjahren von Peter I. Tschaikowsky

Der unaufhaltsame Abstieg des Zaren Boris Godunow

Geschichte im Zeitraffer mit Aufschlusswert für die Gegenwart.
Zum musikalischen Volksdrama Chowanschtschina

Putiwl liegt überall. Gedanken zum musiktheatralischen Torso Fürst Igor
 

Friedrich Smetana
Tschechische Nationaloper

Viel umworben und endlich gewonnen.
„Die verkaufte Braut“ – ein Kleinod des ‚komischen‘ Operngenres

„Zur Feier von Festen der ganzen Nation“
Friedrich Smetanas Libuše als erfüllte Prophezeiung und enttäuschte Utopie
 

Pietro Mascagni und Ruggero Leoncavallo
Italienischer Verismo

Cavalleria rusticana: Von der Erzählung zum Libretto.
Spuren einer dramaturgischen Entwicklung

„La commedia è finita!“
An den Schnittstellen von Kunst und Wirklichkeit
 

Johann Strauss und Carl Millöcker
Goldene Operette

„Für die Ewigkeit, immer so wie heut, wenn wir morgen noch dran denken!“
Von der unheilen Welt der Fledermaus

„Das ist der Fürst Wybicki mit seinem Sekretär!“
Standesunterschiede und andere Differenzen im
Operettenschaffen von Carl Millöcker
 

Personenregister

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