
Klaus Lang: Celibidache und Furtwängler. Der große philharmonische Konflikt in der Berliner Nachkriegszeit, Augsburg: Wißner Musikbuch Verlag, 2010 (Celibidachiana II: Dokumente und Zeugnisse, Band 2, hg. von Patrick Lang und Mark Mast), 416 Seiten, 13,6 x 20 cm, Deutsch, Abbildungen, Hardcover
ISBN 978-3-99094-340-3 (hbk) € 40,00
Celibidache und Furtwängler
Der große philharmonische Konflikt in der Berliner Nachkriegszeit
Der Krieg ist zu Ende, Berlin ist zerstört, aber das musikalische Leben geht weiter. Furtwängler hat von den alliierten Siegermächten Dirigierverbot, Leo Borchard übernimmt die Führung der Philharmoniker. Mit einem Kopfschuss endet diese „unvollendete Karriere“. Doch da steht ein 33-jähriger rumänischer Student bereit: Sergiu Celibidache. Gleich in seiner ersten Spielzeit dirigiert er 108 (!) Konzerte und knüpft mit Furtwängler freundschaftliche Kontakte. Der geeignete Nachfolger scheint gefunden zu sein. Doch das Vertrauen zwischen den beiden Männern wird erschüttert. Celibidache will die Philharmoniker „brechen“ und aus ihnen ein amerikanisches Virtuosenorchester machen. Karajan drängt.
Es geht um Celibidaches frühe Zeit, um seinen beispiellosen Aufstieg und die – wie er selbst sagte – „schwerwiegende Traumatisierung“ durch Wilhelm Furtwängler. Briefe, Interviews und zahlreiche Fotos dokumentieren das Nachkriegs-Berlin in seiner dramatischsten Orchestergeschichte. Sergiu Celibidache ist 1996 gestorben. Seine Briefe an Furtwängler erscheinen hier zum ersten Mal im Druck. Darauf haben die Leserinnen und Leser der ersten Auflage lange gewartet!
INHALT
Vorworte
Leo Borchard
Im Hause Sombart
Die politische Jungfrau
Zu Tränen gerührt
Auf der Schwarzen Liste
Ohne Taktstock nach Berlin
Ich war überhaupt kein Wunder
Nicht die Geduld verlieren
Furtwängler und Amerika
Thomas Mann gegen Furtwängler
Pfingstsonntag 1947
Die große Nervenmühle
Das Leid mit dem Komponieren
Klarstellung der Verhältnisse
Kann man den Statthalter in der Stadt halten?
Die schwere Geburt der 2. Sinfonie
Der Berliner Titania-Palast
Berlin-Blockade
Boxerhafte Beinarbeit
Kein Intendant in Sicht
Maulkorberlass
Unser Kollege Ka.
Die Krone Toscaninis
Furtwängler wieder Chefdirigent
Die letzte Chance
Verträge sind eine Dummheit
Die Atmosphäre in der Bundesrepublik
Furtwängler und die Schallplatte
Intrigen
Von Furtwängler zurechtgewiesen
Signale auf rot
Der Hausbegleiter
Zerstörte Vertrauensbasis
Analyse eines Angebots
Abkehr
Wie eine beleidigte Primadonna
Celibidaches letzter Brief und der Abschied
Ein Hörgerät für Furtwängler
Karajan in den Startlöchern
Celibidache will das Orchester „brechen“
Das große Kreuz mit dem Verdienst
Durch Furtwängler traumatisiert
Celibidache über sich
Anhang
Briefübersicht
Tabelle der Nachkriegskonzerte mit Leo Borchard, Sergiu Celibidache und Wilhelm Furtwängler
Zeittafel Wilhelm Furtwängler
Zeittafel Sergiu Celibidache
Personenregister
Presseauszüge zur 1. Auflage
Literaturhinweise