Cover Das Max Reinhardt Seminar

Peter Roessler: Das Max Reinhardt Seminar. Im Weltgarten des Spiels 1928–1965, Wien: Hollitzer Verlag, 2025, 768 S., 17 x 24 cm, Deutsch, Hardcover, mit zahlreichen Abbildungen

ISBN 978-3-99094-277-2 (hbk) € 38,00
ISBN 978-3-99094-278-9 (pdf) € 37,99

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Peter Roessler

Das Max Reinhardt Seminar

Im Weltgarten des Spiels 1928–1965

Dieses Buch handelt von der Geschichte des Max Reinhardt Seminars und reicht von der Ersten Republik über Austrofaschismus, Nationalsozialismus und die Nachkriegsjahre bis in die Mitte der 1960er Jahre. Ein wesentliches Thema dabei ist die Vertreibung und Verfolgung der jüdischen Lehrenden und Studierenden durch die Nationalsozialisten. Geboten wird ein vielgestaltiges Panorama von Theater, Unterricht und Geschichte, von Lehrenden und Studierenden, deren Biografien und Schicksalen: Ernst Lothar, Maria Becker, Otto Tausig, Helene Thimig und viele andere.

Mit Verzeichnissen sämtlicher
Leitungen, Lehrenden und Studierenden
von 1928 bis zur Gegenwart.

INHALT

VORWORT
 

DIE FRÜHEN JAHRE 1928 BIS 1931

Eröffnungen – Max Reinhardt spricht
Staatsakt 1928 |  Unterrichtseröffnung 1929

Vorgeschichte und Errichtung
Hochschulseminarien eines Regisseurs |  Imitatio und Individualität
Der Weg zum Schlosstheater – Memorandum für ein Seminar mit Theater
Besprechungen, Rivalitäten und das Schlosstheater | Richtlinien für einen Lehrplan
Verhandlungen – Idolisierung, Diplomatie und Konzeption

Das Kollegium des Seminars ab 1928/29
Fächer und Personen | Iwan Schmith | Emil Geyer | Paul Kalbeck

Studium
Bestimmtheit und Freiheit | Schauspiel und Regie | Sprechen – verborgene Öffentlichkeit | Konglomerate von Theorie | Alltag – Ordnung und Unordnung

Erste Inszenierungen
Abwertung und Akzeptanz | Durchbruch mit Max Reinhardt – „Was ihr wollt“

Werbung und Instanzen
Eine Gesellschaft wirbt | Instanzen verschiedener Geschwindigkeit
Beachtung und Erweiterung

Gefährdung des Reinhardt-Seminars
Appelle und Strategien | Manifestationen der Betroffenen

Inszenierungen
Max Reinhardt – „Sechs Personen suchen einen Autor“ | Inszenierungs-Reigen

Engagement und Status
Beworbene Engagements | Salzburger Festspiele

DAS PRIVATINSTITUT 1931 BIS 1938

Umformung und Fortsetzung 
Struktur und Ökonomie | Kontinuität der Lehre

Die Lehrenden – Weiterarbeit und Neuzugang 
Schauspiel und Regie | Sprache, Gesang, Körper | Ausstattung – Bühne und Kostüm | Ergänzende Fächer

Glanz und Elend
Das Institut und seine Studierenden | Ethik | Peripherie im Zentrum

Inszenierungen
Gesellschaftsstücke | Erweiterung des dramatischen Spektrums – Zeitstück, Hauptmann und Rostand | „Iphigenie“ – ‚Klassiker‘ und Sudetenland
„Ein Sommernachtstraum“ – Max Reinhardt | Facetten der Theaterarbeit – Arbeitsaufwand und Genres | Räume und Podien | Vermischte Einakter, Sensationelles und Christliches |
Humor und Repräsentation: „Die deutschen Kleinstädter“ in der Regie von Max Reinhardt

Austrofaschistischer „Ständestaat“
Verhältnis zu den politischen Instanzen | Antisemitismus | Verbindung zu Max Reinhardt

Auswirkungen des NS-Regimes ab 1933
Jüdische Studierende – unmittelbare Folgen | Zuflucht in Österreich – Situation jüdischer Lehrender | Wege jüdischer Studierender

Film
Verhältnis zum Theater | Filmvisionen | Der Markt der Ersten: Filmausbildung – Angebote und Projekte | Filmschule Reinhardt-Seminar – Projekte und Projektionen

Hörspiel
Radio-Sprechen | Hörspiel-Inszenierungen

Sprechplatten
Melographmaschine | Rollen auf Schallplatte | Lyrik-Rezitationen
Impressionen des Sprechens

Die Jahre vor dem „Anschluss“ – Inszenierungen 1935 bis 1937
In historischen Gefilden | Dramatik um 1900 | Bühne und Ausflug

DAS SCHAUSPIEL- UND REGIESEMINAR
IM NATIONALSOZIALISMUS 1938 BIS 1945

Der „Anschluss“ und die Folgen
Kommissarischer Leiter, Seminar ohne Jüdinnen und Juden | Verfolgung und Exil von Lehrenden | Verfolgung und Exil von Seminaristinnen und Seminaristen

Weiterführung und Eingliederung einer Institution
Strategien | Fortsetzung und Apologetik – von Hermann Bahr
bis Hanns Johst | Das zerstörte Kollegium – Neue Lehrende
Verwaltungsherrschaft und Verödung | Karrieren und Widerspruch – Seminaristinnen und Seminaristen unter dem NS-Regime

Inszenierungen – Normalität und Apologie
Josef Gielen als Regielehrer – ein Zwischenspiel | Nachrücken und Weitermachen

Palais Cumberland – Das neue Schloss
Begehrlichkeiten und NS-Instanzen | Festakt am Tag der „Nationalen Arbeit“

Suche nach Lehrenden
Prominenz | Kontinuitäten und Eingriffe

Schauspielschule des Burgtheaters
Status und Macht | Das Seminar im NS-Kulturprogramm
Titel und Fassade

Inszenierungen ab 1942
Theaterbetrieb und Großveranstaltung | „Wiener Theater“
Feierungen | ‚Klassiker‘ und Historisches

Das Seminar in den letzten Jahren der NS-Herrschaft
Jubiläum | Kontrollen, Instanzen, Zerwürfnisse | Betriebsheroik, Zulassungen, Ausgrenzungen | Rüstungsbetrieb | Subjektlosigkeit und Kälte

WIEDERERÖFFNUNG UND REKONSTRUKTION 1945 BIS 1948

Der Anfang
Hans Thimig spricht | Pragmatismus und Pathos

Von Hans Thimig zu Oscar Deléglise
Alltag und Konflikte | Oscar Deléglise – Biografisches
Neuorganisation ohne Neuanfang | Verhältnis zur britischen Besatzung
und Betriebs-Pragmatik | Ehemalige NSDAP-Mitglieder – Verfahren und Versuche
Vertriebene Lehrende | „Reinhardts Geist lebt in Schönbrunn“ | „Armut“ von Anton Wildgans – Festaufführung und Kontroversen
Geschichtskonstruktionen und Premieren | Gesten einer Öffnung in die Welt

Inszenierungen der unmittelbaren Nachkriegszeit – Aufbrüche und Rückgriffe 
Frühere Arbeitsweisen und „Was ihr wollt“ mit Günther Haenel
Konvention und Jubiläums-Fassade

Stabilisierung und Turbulenzen
Lehrbetrieb und Lehrprinzipien | Theaterwege | Das Ende der Direktion von Oscar Deléglise

ALLEGORISIERUNG UND REPUTATION – DAS MAX REINHARDT SEMINAR 1948 BIS 1954

Übergänge und Konflikte
Heinz Schulbaur – Interimsleitung | Helene Thimig – Spielen als Essenz

Inszenierungen
Beaumarchais’ „Der tolle Tag“ – eine politische Inszenierung im Kalten Krieg
Pläne und Zufälle

Helene Thimig – Allegorie der Wiederkehr
Distanz und Alltagsarbeit

Inszenierungen 
Zwischen Goldoni und Amerika | Theater und Jugend – Helene Thimig spricht | Elemente des Ungewöhnlichen | „Ein Sommernachtstraum“ als gesellschaftliches Ereignis

Das Seminar außen und innen
Zweierlei Lehrende | Hans Niederführ – Umstände einer Wiederkehr
Projektive Skandalisierung – Der Fall Heinrich Kraus | Mythen und Konstruktionen | Repräsentation und Administration

Inszenierungen
Regie der Lehrenden | Grillparzer und Hofmannsthal

WIEDERGÄNGERTUM IM NAMEN MAX REINHARDTS –
HANS NIEDERFÜHR ALS LEITER 1954 BIS 1959

Restaurierte Kontinuität
Fetisch Verwaltung | Multiplikation der Gastspiele

Kollegium – Hülle der Eintracht
Nationalsozialismus und Exil | Position als Kriterium – Ernst Haeusserman
Nebeneinander | Status und Subalternität | Taktik, Jubiläum, Kritik

Ende und Anfang
Fall und Kritik | Zwischenspiele

ENDE DER NACHKRIEGSPERIODE

Helmut Schwarz – Wandel und Ausgleich
Anfänge | Pluralismus und Pragmatismus

AUSBLICK UND RÜCKBLICK – EINE SKIZZE

Nachwirkung und Kenntnisnahme der Geschichte

ANHANG

Bibliografie und Quellen
Literaturverzeichnis | Zeitungen | Zeitschriften | Gespräche
Archive und Sammlungen | Digitale Quellen (Auswahl)
Bildnachweise | Editorische Notiz

Verzeichnis Leitungen
Verzeichnis Lehrende
Verzeichnis Studierende
Personenregister
Zum Autor
Dank