Uta Sophie Halbritter: Erfolg im Musikerberuf. Kompetenzentwicklung im Bereich Jazz / Rock / Pop am Beispiel von Bandleadern, Augsburg: Wißner Musikbuch Verlag, 2012 (Forum Musikpädagogik Band 99, Hallesche Schriften), 170 Seiten, 17 x 24 cm, Deutsch, Abbildungen, Softcover
ISBN 978-3-99094-358-8 (pbk) € 24,80
Erfolg im Musikerberuf
Kompetenzentwicklung im Bereich Jazz / Rock / Pop am Beispiel von Bandleadern
Wie gelingt es, nach einem anspruchsvollen Hochschulstudium der Fachrichtung Jazz / Rock / Pop im Berufsleben Fuß zu fassen? Diese Frage stellt sich regelmäßig Absolventen solcher Studiengänge, die sich in Deutschland anhaltend großer Beliebtheit erfreuen. Künstlerisch fundiert ausgebildet wählen viele Absolventen den Weg in die berufliche Selbstständigkeit, werden hierauf jedoch üblicherweise nicht vorbereitet. So misslingt der Versuch nicht selten, ein dem musikalischen Können angemessenes Einkommen zu erzielen.
Das Buch befasst sich mit der Entwicklung von konkreten Lehr- und Lernangeboten sowie didaktisch-methodischen Ansätzen zur Vorbereitung von Studenten und Absolventen auf den Musikerberuf. Hierzu wurden erfolgreiche Musiker befragt, die es geschafft haben, ihren Lebensunterhalt im Bereich Jazz / Rock / Pop zu verdienen und eine eigene Band gegründet haben. Auf dieser Basis wird ein adaptives Kompetenzprofil vorgestellt und es werden Anforderungen formuliert, denen freischaffende Musiker im Berufsalltag gerecht werden müssen. Dabei erläutert die Autorin, welche Rolle verschiedene Komponenten wie Instrumentenbeherrschung, Plattenverträge, Liveauftritte, Veranstalter u. a. bei der Existenzsicherung spielen.
Das Buch richtet sich besonders an Berufseinsteiger im Bereich Jazz / Rock / Pop, an Musiker, die ihre Karriere optimieren möchten und an Entscheidungsträger von Institutionen, die ihre Studenten zielgerichtet auf den Arbeitsmarkt vorbereiten wollen.
INHALT
1. Ausgangssituation
1.1 Relevanz der Thematik und Zielstellung der Untersuchung
1.2 Begriffsklärung, Charakteristika von Bandleadern und konzeptionelle Konsequenzen
2. Theoretische Rahmenkonzepte
2.1 Das Programm Kompetenz
2.1.1 Zum Kompetenzverständnis
2.1.2 Klassifizierung von Kompetenz
2.1.3 Berufliche Kompetenz
2.1.4 Zur Sichtbarkeit von Kompetenz durch Performanz
2.1.5 Ist Kompetenz messbar?
2.1.6 Auf welche Weise kann berufliche Kompetenz entwickelt werden?
2.2 Das Konzept informellen Lernens
2.2.1 Informelles Lernen im beruflichen Kontext
2.2.2 Informelles Lernen in Abgrenzung zu anderen Lernformen
2.2.3 Informelles Lernen aus systemtheoretischer Perspektive
2.2.4 Zur Messung informeller Lernprozesse
2.3 Das Konzept Deliberate Practice
2.3.1 Deliberate Practice nach Ericsson et al. (1993)
2.3.2 Deliberate Practice im beruflichen Kontext
2.4 Konkretisierung der Forschungsfragen
3. Konzeption und Durchführung der empirischen Studie
3.1 Untersuchungsdesign
3.2 Erhebungsmethode
3.2.1 Konstruktion des Interviewleitfadens
3.2.2 Probe des Interviewleitfadens
3.2.3 Zur Stichprobenwahl
3.2.3.1 Kriterien zur gezielten Auswahl der Stichprobe
3.2.3.2 Kriterien zur Variationsbreite der Stichprobe
3.2.3.3 Zur Größe der Stichprobe
3.2.4 Durchführung der Probandenrekrutierung
3.2.5 Erhebung der Verbaldaten
3.2.6 Zur Transkription der Interviews
3.3 Auswertungsverfahren
3.3.1 Audiobasiertes Vorgehen
3.3.2 Der Ansatz von Miles/Huberman (1994)
3.3.3 Kodierung der Interviews
3.3.3.1 Start list of codes
3.3.3.2 First-level coding und pattern coding
3.3.3.3 Auf der Suche nach Kausalitäten – Darstellungsoptionen in Cubase 4/2006
3.3.4 Resümee zum Auswertungsverfahren
3.3.5 Prüfung der Güte der Kodiervorgänge
3.3.5.1 Intrakorreabilität
3.3.5.2 Interkorreabilität
4. Ergebnisse der empirigschen Studie
4.1 Ergebnisse zur beruflichen Kompetenz von Bandleadern
4.1.1 Kernkompetenz
4.1.1.1 Professionelle Beherrschung von Instrumenten und Bühnenperformance
4.1.1.2 Musikalische Leitung der Band
4.1.1.3 Musiktheoretische Kenntnisse
4.1.1.4 Vielfalt an musikalischen Tätigkeiten
4.1.1.5 Musikbezogene Identitätsziele
4.1.1.6 Resümee zur Kernkompetenz
4.1.2 Planungskompetenz
4.1.2.1 Konzeptionelle Fähigkeiten
4.1.2.2 Organisationsfähigkeit
4.1.2.3 Strukturierungsfähigkeit
4.1.3 Fähigkeit, Zielstellungen zu entwickeln
4.1.3.1 Disposition zum Zeitmanagement
4.1.3.2 Management materieller Ressourcen
4.1.3.3 Management personeller Ressourcen
4.1.3.4 Resümee zur Planungskompetenz
4.1.4 Reflexive Handlungskompetenz
4.1.4.1 Fähigkeit der Reflexion und Kontrolle durch die eigene Person
4.1.4.2 Fähigkeit der kritischen Selbstreflexion
4.1.4.3 Delegationsfähigkeit in Bezug auf die Kontrolle
4.1.4.4 Resümee zur reflexiven Handlungskompetenz
4.1.5 Entscheidungskompetenz
4.1.5.1 Disposition zum Treffen von Entscheidungen
4.1.5.2 Bewusstsein über die eigene Entscheidungskompetenz
4.1.5.3 Entschlussfähigkeit
4.1.5.4 Resümee zur Entscheidungskompetenz
4.1.6 Sozial-kommunikative Kompetenz
4.1.6.1 Agieren im sozialen Netzwerk
4.1.6.2 Teamführungskompetenz
4.1.6.3 Kommunikative Kompetenz in Bezug auf die Bandmitglieder
4.1.6.4 Kommunikative Kompetenz in Bezug auf die Kunden
4.1.6.5 Beherrschung von Gesprächs- und Verhandlungstechniken
4.1.6.6 Non-verbale Fähigkeiten in der Kommunikation
4.1.6.7 Fähigkeiten in Bezug auf gesellschaftliche Etikette
4.1.6.8 Vermittlungsfähigkeit in der Kommunikation mit Kunden und Bandmitgliedern
4.1.6.9 Resümee zur sozial-kommunikativen Kompetenz
4.1.7 Personale Kompetenz
4.1.7.1 Kompromissbereitschaft und Disziplin
4.1.7.2 Motivationale Kompetenz
4.1.7.3 Durchhaltevermögen und Belastbarkeit
4.1.7.4 Aktivität, Flexibilität und Optimismus
4.1.7.5 Wettbewerbsorientierung und Konkurrenzfähigkeit
4.1.7.6 Kreative Fähigkeiten
4.1.7.7 Selbstbewusstsein, Bescheidenheit, Respekt und Ehrlichkeit
4.1.7.8 Resümee zur personalen Kompetenz
4.1.8 Emotionale Kompetenz
4.1.8.1 Sozial-emotionale Regulationsfähigkeit
4.1.8.2 Disposition zur Steuerung von Emotionen geringer und hoher Intensität
4.1.8.3 Disposition zum Emotionsmanagement in Bezug auf die Kommunikation
4.1.8.4 Resümee zur emotionalen Kompetenz
4.1.9 Selbstlernkompetenz
4.1.9.1 Disposition zum selbst gesteuerten Lernen
4.1.9.2 Zum Basiswissen der Bandleader
4.1.9.3 Disposition, Informationsstrategien anzuwenden
4.1.9.4 Vermögen der Präsentation von Wissen
4.1.9.5 Medienkompetenz
4.2 Ergebnisse zu den Lernwegen der Bandleader
4.2.1 Zum formalen Lernkontext
4.2.1.1 Lernen durch Vermittlung und Lernen durch Fachpersonal
4.2.1.2 Inspirationsfigur in der Lernbiografie
4.2.1.3 Lernwiderstände in der formalen Ausbildung
4.2.1.4 Lernwiderstand bei den Befragten selbst
4.2.2 Zum non-formalen Lernkontext
4.2.3 Zum informellen Lernkontext
4.2.3.1 Die Bedeutung des Erfahrungslernens
4.2.3.2 Lernen durch Versuch und Irrtum
4.2.3.3 Lernen über Selbstreflexion
4.2.3.4 Lernen am Modell und durch Vorbilder
4.2.3.5 Lernen durch Vergleich und durch Feedback
4.2.3.6 Lernen mit dem Internet
4.2.3.7 Weitere Lernwege von Bandleadern
4.3 Ergebnisse zum Konzept Deliberate Practice
5. Diskussion
5.1 Methodologische Diskussion und Güte des Verfahrens
5.2 Diskussion der theoretischen Konzepte
5.3 Diskussion der Ergebnisse
5.3.1 Zu den Ergebnissen der beruflichen Kompetenz von Bandleadern
5.3.1.1 Schlüsselqualifikationen und Schlüsselkompetenzen
5.3.1.2 Interdisziplinäre Überlegungen
5.3.1.2.1 Exkurs: Begriffsklärung zu den Haupt-Berufssektoren beim Bandleading
5.3.1.2.2 Das Unternehmen Band
5.3.1.2.3 Der Musiker im Bandleader
5.3.1.2.4 Integrative Diskussion am Beispiel der „Kompetenz für die Ausführung von Qualitätsarbeit“
5.3.1.2.5 Integrative Diskussion am Beispiel des Vergütungssystems
5.3.1.3 Resümee zur Diskussion der beruflichen Kompetenz
5.3.2 Diskussion der Lernwege von Bandleadern
5.3.3 Diskussion des Konzeptes Deliberate Practice
6. Synthese: Praktische Implikationen für die formale Ausbildung von Bandleadern
6.1 Adressaten
6.2 Didaktische Implikationen
6.2.1 Ganzheitlich fächerübergreifender Aspekt
6.2.2 Aspekt der individuellen Situation
6.2.3 Aspekt der Fokussierung von Live-Auftritten
6.2.4 Betonung sozial-kommunikativer Aspekte
6.2.5 Resümee zu den didaktischen Implikationen
6.3 Methodische Implikationen
6.3.1 Exkurs: Das Lehr-Lernkonzept des selbst gesteuerten Lernens
6.3.2 Praktische Umsetzung des Konzeptes selbst gesteuerten Lernens
6.3.3 Selbst gesteuertes Lernens im formalen Lernkontext von Bandleadern
6.3.3.1 Zum Attribut der Orientierungsphase
6.3.3.2 Zum Attribut der Handlungsorientierung
6.3.3.3 Zur Zielstellung des Aufbaus dynamischen Wissens
6.3.3.4 Die Rolle der Lehrenden
7. Schlussbetrachtungen
7.1 Offene Positionen
7.2 Zusammenfassung
8. Anhang
I. Interviewleitfaden
II. Verzeichnis der Abbildungen
III. Verzeichnis der Tabellen
IV. Verzeichnis der Literatur
V. Verzeichnis der Abkürzungen

