Cover Ignaz von Beeckes Singspiele

Daniela Galle: Ignaz von Beeckes Singspiele. Ein Beitrag zur Geschichte der Gattung am Ende des 18. Jahrhunderts, Augsburg: Wißner Musikbuch Verlag, 2010 (Collectanea Musicologica, Band 14, Hg. Franz Krautwurst), 398 Seiten, 17 x 24 cm, Deutsch, Softcover, Abbildungen, Notenbeispiele

ISBN 978-3-99094-368-7 (pbk) € 42,00

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Daniela Galle

Ignaz von Beeckes Singspiele

Ein Beitrag zur Geschichte der Gattung am Ende des 18. Jahrhunderts

Mit der vorliegenden Publikation unternimmt die Autorin den Versuch, die Singspiele Ignaz von Beeckes (1733-1803), Hofmusikintendant am Oettingen-Wallerstein'schen Hof, erstmals im zeit- und gattungsgeschichtlichen Kontext zu erschließen. Von einer detailreichen Quellenforschung ausgehend bietet die Studie viele erhellende Einblicke in die Biografie Beeckes und untersucht vor allem dessen Verhältnis zum Theater.
Im Fokus steht die Analyse der vier zum Teil nur noch fragmentarisch überlieferten Singspiele Beeckes unter verschiedenen Gesichtspunkten. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit Beecke mit seinen Werken der Tradition verhaftet ist bzw. inwieweit seine Bühnenlieder, Arien und Ensembles individuelle Merkmale ausbilden. Dabei werden immer wieder Vergleiche mit Singspielen des älteren Typus angestellt und mögliche Einflüsse von Lied, Ballade oder Opernarie, von Opera buffa und Opera seria erwogen.
Des Weiteren werden die der Musik zugrunde liegenden Libretti in den Blick genommen und auf ihre formalen Strukturen wie Reim und Metrum sowie ihre Aussage untersucht. Die Autorin arbeitet eine differenzierte Sicht auf das Verhältnis zwischen Text und musikalischen Mitteln heraus, stellt dar, wie Beecke im Rahmen von Affekt, Figur und Illustration gestaltet, und deckt Parallelen zu seinen Liedkompositionen auf.

Die Arbeit füllt sowohl in zeitlicher als auch in geografischer Hinsicht eine auffällige Lücke in der Forschung zur Entwicklung des Singspiels und erweitert darüber hinaus wesentlich die Kenntnisse über den Komponisten Ignaz von Beecke, dessen Vokalmusik bislang kaum untersucht wurde.

Informationen zur Reihe Collectanea Musicologica

INHALT

Vorwort

1. Einleitung
 

2. Beeckes Leben

2.1 Kurzbiografie
2.2 Beeckes „Stecken-Pferd“: das Theater

 

3. Ein Überblick über die Singspiele Ignaz von Beeckes

3.1 Claudine von Villa Bella, 1 Akt
3.2 Die Jubelhochzeit, 3 Akte
3.3 Die Weinlese, 2 Akte
3.4 Don Quixotte, 3 Akte (?)
3.5 List gegen List (oder Die Glocke hat zwölf geschlagen), 3 Akte
3.6 Das Herz behält seine Rechte
3.7 Nina (oder Wahnsinn aus Liebe)
3.8 Weitere der Gattung Singspiel zugehörende Werke

 

4. Historische Voraussetzungen für Beeckes Singspiele

4.1 Das Singspiel im 18. Jahrhundert
      4.1.1 Terminologie
      4.1.2 Abriss zur Entwicklung des deutschen Singspiels im 18. Jahrhundert
4.2 Die Liedästhetik in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
4.3 Exkurs: Ignaz von Beeckes als Liederkomponist

      4.3.1 Textauswahl
      4.3.2 Form
      4.3.3 Klavierpart
      4.3.4 Die Gesangsstimme
      4.3.5 Resümee
4.4 (Bühnen-)Lied und Arie im Singspiel
 

5. Claudine von Villa Bella

5.1 Goethe als Singspiellibrettist
      5.1.1 Goethe und die Musik
      5.1.2 Zur Rezeption der Goethe'schen Singspiellibretti
      5.1.3 Goethes Claudine von Villa Bella
      5.1.4 Der Diskurs über die Volkspoesie in der Claudine
5.2 Beeckes Vertonung
      5.2.1 Formale Anlage
      5.2.2 Crugantinos Sologesänge
      5.2.2.1 Das Lied Liebliches Kind
      5.2.2.2 Die Ballade als poetisches „Ur-Ei“
      5.2.2.3 Resümee
      5.2.3 Die Arienvertonungen
      5.2.4 Die Claudine - ein Misserfolg
      5.2.4.1 Ein Erklärungsversuch aus textlicher Sicht:
                  Nicht ins Singspiellibretto gehörende Aspekte
      5.2.4.2 Ein Erklärungsversuch aus musikalischer Sicht:
                  Vermischung der Kompositionstypen in den Duetten und Ensembles
 

6. Die Weinlese

6.1 Das Libretto und die Grobgliederung des Singspiels
6.2 Die Arien des „hohen“ Standes: Einflüsse der Opera seria

      6.2.1 Formale Aspekte: dreiteilige Arien
      6.2.2 Melodische Aspekte
6.3 Die Arien des „niederen“ Standes
      6.3.1 Formale Aspekte: zweiteilige Arien
      6.3.2 Volkstümliche Gestaltungselemente
6.4 Das kompositorische Eingehen auf den Textinhalt in den Arien
 

7. Die Jubelhochzeit

7.1 Das Libretto und die Grobgliederung des Singspiels
7.2 Das Verhältnis der Sologesangsnummern zu Arie und Lied
7.3 Parallelen zwischen den Gesangsnummern der Jubelhochzeit

      und den klavierbegleiteten Sololiedern Beeckes
      7.3.1 Formenvielfalt
      7.3.2 Gestaltung der Gesangsstimme
      7.3.3 Kompositorisches Eingehen auf den Text
7.4 Resümee
 

8. List gegen List (oder Die Glocke hat zwölf geschlagen)

8.1 Einige Charakteristika der Solonummern
8.2 Einflüsse der Opera buffa

      8.2.1 Buffa-Merkmale auf textlicher Ebene
      8.2.2 Buffa-Merkmale auf musikalischer Ebene
 

9. Schlussbemerkungen
 

10. Quellenverzeichnis

10.1 Literatur
10.2 Notenausgaben

 

11. Anhang

11.1 Christian Friedrich Daniel Schubarts Ode
        An Herrn Hauptmann von Beeke in Wallerstein
11.2 Edition der Solonummern Crugantinos aus Beeckes
        Claudine von Villa Bella

        11.2.1 Vorbemerkungen
        11.2.2 Liebliches Kind
        11.2.3 Mit Mädeln sich vertragen
        11.2.4 Es war ein Buhle frech genug