
Ursula Brandstätter: Bildende Kunst und Musik im Dialog. Ästhetische, zeichentheoretische und wahrnehmungspsychologische Überlegungen zu einem kunstspartenübergreifenden Konzept ästhetischer Bildung, Augsburg: Wißner Musikbuch Verlag, 4. Auflage, 2024 (Forum Musikpädagogik Band 60), 264 Seiten, 17 x 24 cm, Deutsch, Abbildungen, Softcover
ISBN 978-3-99094-587-2 (pbk) € 42,00
Bildende Kunst und Musik im Dialog
Ästhetische, zeichentheoretische und wahrnehmungspsychologische Überlegungen zu einem kunstspartenübergreifenden Konzept ästhetischer Bildung
Was unterscheidet, was verbindet Musik und Bildende Kunst?
Die Autorin beleuchtet deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten
‣ aus ästhetischer Perspektive: Worin liegen die Besonderheiten visuellästhetischer und musikalisch-ästhetischer Erfahrung?
‣ zeichentheoretischer Perspektive: In welchem durchaus unterschiedlichen Verhältnis zur Wirklichkeit stehen die beiden Kunstformen?
‣ wahrnehmungspsychologischer Perspektive: Was unterscheidet das Hören vom Sehen?
Wie lässt sich das unterschiedliche Verhältnis zum Körper, zu den Gefühlen, zu Raum und Zeit beschreiben? Der Vergleich der beiden Kunstformen dient der theoretischen Grundlegung eines kunstspartenübergreifenden Konzeptes ästhetischer Bildung, das die Besonderheiten von Musik und Bildender Kunst in den Blick nimmt und die Unterschiede ebenso wie die Gemeinsamkeiten für ästhetische Erfahrung und Bildung nutzbar macht.
CONTENTS
Geleitwort
Vorwort
Ästhetisches Fenster I: Gebrochene Welten
1. Ästhetische Erfahrung und ästhetische Bildung
1.1 Ästhetische Erfahrung
1.1.1 Ästhetische Erfahrung im Spannungsfeld
zwischen Alltagserfahrung und Kunsterfahrung
1.1.2 Kernmerkmale ästhetischer Erfahrung
Sinnlichkeit
Selbstzweck
Selbstbezüglichkeit
Selbst- und Weltbezug
Distanz
Differenz
1.1.3 Weisen der ästhetischen Erfahrung
Ästhetik der Korrespondenz (Affirmation versus Negation)
Ästhetik der Kontemplation (Kontemplation versus Ekstase)
Ästhetik der Imagination (Distanz versus Identifikation)
1.2 Ästhetische Erkenntnis
1.2.1 Ästhetische Rationalität
1.2.2 Ästhetisches Denken
1.3 Ästhetische Bildung
1.3.1 Bildung oder Erziehung?
1.3.2 Geschichtliche Aspekte
Zur Vorgeschichte
Erziehung zur Freiheit (Schiller)
Bildung durch Kunst (Humboldt)
Musische Erziehung als Kompensation
Aufklärung und Emanzipation nach 1968
1.3.3 Zwischenreflexion
Ästhetische Erfahrung – Kunsterfahrung
Sinnlichkeit und Vernunft
Vorrangstellung oder Kompensation?
Instrumentalisierung
1.3.4 Aktuelle Konzepte
Ästhetische Bildung der Differenz
Das ästhetische Projekt
Ästhetische Forschung
1.3.5 Musikalisch-ästhetische Bildung?
1.3.6 Ästhetik als Unterrichtsprinzip
Ästhetisches Fenster II: Zwischen Konkretion und Abstraktion
2. Die Künste aus zeichentheoretischer Perspektive
2.1 Die Wirklichkeit als Zeichen
2.2 Die „Doppelexistenz“ der Künste
2.3 Weisen der Bezugnahme:
Wie nehmen die Künste auf die Wirklichkeit Bezug?
2.3.1 Aussagenartige und bildhafte Kodierung
2.3.2 Sagen und Zeigen: Denotation und Repräsentation
2.3.3 Buchstäbliche und metaphorische Repräsentation
2.4 Referenten der Bezugnahme: Worauf nehmen die Künste Bezug?
2.4.1 Kunstimmanente und kunsttranszendente Repräsentation
2.4.2 Darstellung und Ausdruck
2.5 Systeminterne Merkmale von Zeichen:
Welche Markmale weisen Zeichen selbst auf?
2.5.1 Analoge und digitale Zeichen
2.6 Bildende Kunst und Musik im Vergleich
2.6.1 Sehen und Hören
2.6.2 Weisen der Bezugnahme
2.6.3 Referenten der Bezugnahme
2.6.4 Systeminterne Eigenschaften
2.7 2.7 Bezugnahme zwischen Zeichensystemen: Wie nehmen Zeichensysteme aufeinander Bezug?
2.7.1 Reproduktionen
2.7.2 Übersetzungen
2.7.3 Notationen
2.7.4 Metaphorische Übertragung
2.7.5 Bezugnahme durch Kontext
2.8 Die Metafunktion der Sprache
Ästhetisches Fenster III: Ästhetische Kontextverschiebung
3. Die Künste
aus wahrnehmungspsychologischer Perspektive
3.1 Neurobiologische Grundlagen der Wahrnehmung
3.1.1 Das Nervensystem und die Nervenzellen
3.1.2 Die Großhirnrinde
3.1.3 Die Gehirnhälften
3.2 Sehen und Hören
3.2.1 Die visuelle Wahrnehmung
3.2.2 Die auditorische Wahrnehmung
3.2.3 Die Wahrnehmung von Musik
3.2.4 Zusammenfassung: Die Organisation der Sinne
3.3 Grundlegende Prozesse der Wahrnehmung
3.3.1 Wahrnehmung als Strukturbildung:
Selektion, Analyse, Synthese
3.3.2 Varianzen und Invarianzen
3.3.3 Flexible Schemata: Assimilation und Akkomodation
3.3.4 Wahrnehmung als dialektischer Prozess
3.4 Kategorien der Wahrnehmung von Kunst
3.4.1 Struktur und Gestalt
Vermitteln Strukturen Bedeutung?
Sind Gestalten unabhängig vom Medium?
3.4.2 Struktur und Gestalt in der Musik
Formästhetik versus Inhaltsästhetik
Kategorien der Musikanalyse
3.4.3 Struktur und Gestalt in den Bildenden Künsten
Form und Inhalt
Kategorien der Bildanalyse
3.4.4 Fazit
3.5 Wahrnehmung und Sprache
3.5.1 Primat der Sprache?
3.5.2 Die Strukturen der Sprache
3.5.3 Strukturbildung durch Sprache (am Beispiel der Metaphern)
3.5.4 Sprache contra Wahrnehmung?
3.6 Wahrnehmung und Gefühle
3.6.1 Kognitive Verarbeitung und affektive Bewertung
3.6.2 Neurobiologische Grundlagen
3.6.3 Die Einheit von Kognition und Emotion
3.7 Die Wahrnehmung von Raum und Zeit
3.7.1 Raum und Zeit als Abstraktionen
3.7.2 Das diachrone und das synchrone Prinzip
3.8 Raum und Zeit in den Künsten
3.8.1 Musik als Zeitkunst
3.8.2 Musik und Körper
3.8.3 Bildende Kunst als Raumkunst
3.8.4 Bildende Kunst und Körper
3.8.5 Die Dialektik der Künste
Ästhetisches Fenster IV: Multimediale Raum-Zeit
4. Bildende Kunst und Musik – ein gemeinsames Erfahrungs-
und Lernfeld? Pädagogisch-didaktische Überlegungen
4.1 Voraussetzung und Ausgangspunkt: Grenzen in Bewegung
4.1.1 Bewegliche Grenzen in der Gesellschaft
4.1.2 Grenzverschiebungen in der Kunst
4.1.3 Öffnung der Grenzen in der Schule
4.2 Ästhetik ohne Grenzen?
4.2.1 Fächerübergreifender Unterricht
4.2.2 Kunst und Ästhetik – ein neues Fach?
4.3 Bildende Kunst und Musik im Vergleich –
Rückblick und Zusammenfassung
4.3.1 Gemeinsame wahrnehmungspsychologische Grundlagen
Abstraktion
Kategorialität
Komplementäre Prozesse
Vernetzung
4.3.2 Unterschiede
Wirklichkeit
Raum und Zeit
Körper
Emotion und Erkenntnis
Sprache
4.3.3 Visuelle ästhetische Erfahrung versus musikalische ästhetische Erfahrung
4.4 Bildende Kunst und Musik im Dialog –
didaktisch-methodische Aspekte
4.4.1 Folgerungen aus den wahrnehmungspsychologischen Erkenntnissen
4.4.2 Nutzbarmachen der Unterschiede
Die Projektion von Raum auf Musik
Die Projektion von Zeit auf Bildende Kunst
Projektionen bringen die Wahrnehmung in Bewegung
4.4.3 Transformationen
Notation
Metaphorische Übertragung
Bezugnahme durch Kontext
4.4.4 Ebenen des Dialogs
Material und Struktur
Stil
Inhalt
Geistiges Umfeld
Rezeption
4.4.5 Der Vergleich als didaktisches Prinzip
4.4.6 Das Prinzip der Metapher
4.5 Zuletzt nochmals die Frage: Was ist ästhetische Bildung?
Ästhetisches Fenster V: Metapher als Kunst als Metapher
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Abbildungen und Notenbeispiele